Die Kunst des Backens

Besuch beim Bäcker Steffen (Rhönbrote)

„Was? Wir müssen heute laufen?“ Eine Klage, die schnell verstummte. Denn zum einen stellte sich heraus, dass die „Wanderung“ nach Althausen dann doch eher ein Katzensprung war, zum anderen hat sich der kleine Spaziergang dorthin wirklich gelohnt. Wenn die Schüler schon vorher hätten erahnen können, wie sehr sie das Projekt mitreißen wird, wären sie bereitwillig diese Strecke in dreifacher Geschwindigkeit gerannt. Wie auch immer, es zählt was am Ende bleibt – und das ist Begeisterung – und ein Baguette.

Warum? Ganz klar, weil Steffen es drauf hat. Er ist nicht nur Familienvater und Fotograf, sondern auch ein Bäcker mit Leib und Seele. Und genau das spüren die Kinder. Hier ist ein Experte am Werk, der sich in sein Handwerk hineinschauen lässt, der alle Fragen beantwortet, und noch dazu die Kinder durch verständliche Erklärungen erreicht. Es ist völlig einleuchtend, dass die „pupsenden Pilze“ die vielen kleinen Luftbläschen im Teig erzeugen. Klingt erst mal ekelig, aber was die Hefe da erzeugt, ist am Ende ein luftiger, schmackhafter Teig. Und das funktioniert nur gut, wenn es eine Hygiene-Beauftragte gibt, die darauf achtet, dass sich alle gut die Hände waschen.

Überhaupt gibt es bei der Herstellung eine Menge zu bedenken: die richtige Menge an Zutaten, die Temperatur, die Knetmaschine, die perfekte Gehzeit – und für jede Aufgabe wird ein Experte bestimmt. Wobei die Zeit, die wir für das Projekt zur Verfügung hatten, schon eine kleine Einbuße ist. Denn eigentlich hätte der Teig für ein optimales Geschmackserlebnis und mehr Bekömmlichkeit noch länger gehen müssen. Manchen Schülern machte das gar nichts aus, denn es war in dieser schnell erstellten Form schon ein geniales Geschmackserlebnis!

Natürlich gab es auch diejenigen, die einige Erfahrungen mit einbrachten, weil sie auch mit ihren Eltern schon gebacken haben oder weil sie sich einfach dafür interessierten.

An diesem Tag nahmen auf jeden Fall alle Kinder etwas für sich mit. Ich bezweifle, dass es nur das Baguette war. Ich denke eher, dass ein Bewusstsein dafür entstanden ist, was hinter dem Handwerk steht und was Qualität beim Backen bedeutet. Vielleicht hat auch der ein oder andere gemerkt, dass ganz in unserer Nähe ganz schön leckere Sachen entstehen können. Warum also nicht regional einkaufen?

Dazu noch eine Beobachtung: Die Versuchung war groß, schon auf dem Rückweg in das Baguette reinzubeißen. Und so manch eines kam wahrscheinlich auch nur noch halb zu Hause an. Aber da ist auch in Ordnung so. Man kann es ja nachbestellen… Ist dann halt nicht von den Kindern selbst gemacht, aber Steffen macht das schon auch richtig gut😉.

Mehr Infos auf https://www.rhoenbrote.de/