BLA

BLA hat keineswegs etwas mit leerem Gerede (blablabla) zu tun. Es ist gewissermaßen genau das Gegenteil: Die Schüler wissen exakt, was sie erzählen – sie sind Experten auf ihrem Gebiet. BLA: das ist die Betriebliche Lernaufgabe – eine Präsentation, welche die Achtklässler im Laufe des Praktikums erstellen. Dazu gehören unter anderem die Vorstellung des Betriebs, Voraussetzungen für den Beruf, Arbeitstätigkeiten und vor allem die Beschreibung eines Arbeitsvorgangs.

Zwei vor allen

Zwei der Präsentationen wurden den zahlreichen Besuchern zu Beginn vorgestellt. So erzählte Felix Markert, der sein Praktikum in Maria Bildhausen absolvierte, von der größten Behinderteneinrichtung Unterfrankens, das durch das Dominikus-Ringeisen-Werk, die größte bayerische Behindertenorganisation Bayerns, geleitet wird. Anschaulich zeigte er, wie er mit Menschen mit Behinderung ein Gesellschaftsspiel spielt. Ihm habe das Praktikum sehr gefallen und er betonte, dass es vor allem „mal was anderes als Schule“ sei.

Auch Annika Pascher erzählte mit Begeisterung von ihren Erfahrungen. Sie absolvierte ihr Praktikum in der Kindertagesstätte Lauerland in Poppenlauer. Sie zeigte, wie man ein Kind dazu anleitet, eine Giraffe zu malen – zumindest fast, denn eine kleine Sache passte nicht: der Malkittel war etwas zu klein für die Mitschülerin, die die Rolle des Kindes übernahm.

Informationsstände

Danach verteilten sich die Gäste auf die vorbereiteten Stände, welche die Schüler liebevoll aufgebaut und gestaltet hatten. Eine Vielzahl an Berufen vom Gärtner über Landwirt, Einzelhandelskaufmann/-kauffrau, Maler, Friseur bis hin zum Koch konnte man entdecken und sich darüber informieren. Auch bei speziellen Fragen konnten die Experten Antworten geben und berichteten gerne von ihren persönlichen Erfahrungen. Häufig hat man schon richtig gespürt, dass der Beruf super zu der Person passt, andere waren sich nicht sicher, ob das der spätere Beruf werden würde. So kamen auch Aussagen, dass es zwar eine tolle Erfahrung gewesen sei, aber im nächsten Praktikum würde er/sie noch etwas anderes ausprobieren. Und auch das ist wichtig: Merken, dass die Wahl noch nicht exakt der Wunschberuf ist, bevor man sich für eine Ausbildung bewirbt.

Insofern haben die BLA und das damit verbundene Praktikum eine immense Bedeutung für die Schüler und bieten ihnen große Chancen. Denn 60-70 Prozent der Schüler fänden durch diesen Kontakt bereits vor ihrem Schulabschluss eine Ausbildung, so Klaus Grübel, Rektor der Mittelschule Münnerstadt. Damit betont er, wie wichtig die gute Kooperation mit den Betrieben ist. Neben den Betrieben gibt es aber noch eine weitere Institution, ohne die diese effektive und praxisnahe Berufsorientierung nur schwer möglich wäre: die GbF (Gesellschaft zur beruflichen Förderung) arbeitet eng mit den Klassenlehrkräften zusammen und unterstützt die Schüler. Am Ende führt diese gute Kooperation zu einer so gelungenen Veranstaltung wie dieser. Für die Schüler ist es ein riesiger Schritt in Richtung Zukunft.